Den. Vgl. diese M. in Kelim XXII,4.
Sessel. Jeder Sessel hatte nach Kelim XXII folgende wesentliche Bestandteile: a) das Untergestell, bestehend aus 4 Füßen, die an ihrem obern Ende durch 4 Leisten so mit einander verbunden waren, dass die Leisten ein Oblongum bildeten, das einer Ziegelform ähnlich war, weshalb das ganze Untergestell מלבן (Ziegelform) genannt wurde, b) Der Sitz, gewöhnlich aus 3 Brettchen bestehend und daher (in der Mehrz.) חפויים (Decken) genannt. Die drei Sitzbrettchen waren gewöhnlich länger und breiter als das Gestell, so dass sie an demselben von allen Seiten hervorragten; mitunter aber waren sie nur ebenso groß, wie der מלבן (אין חפויו יוצאין, Kelim XXII, 5).
einer Braut. Bei dem Sessel einer Braut hatte die Ziegelform mitunter einen Boden, so dass, wenn der Sitz abgenommen wurde, dem מלבן noch ein leeres Behältnis (בית קבול, Kelim XXII, 7) verblieb, in das man Gegenstände hineinlegen konnte.
erklären Bet-Schammai für verunreinigungsfähig. Er kann als Sitz (מדרס) unrein werden (nach Lev. 15, 4 u. 20), weil es vor der Wegnahme des Sitzes מדרס war und man im Notfalle auch jetzt auf dem Gestell (מלבן) sitzen kann.
Bet Hillel aber erklären ihn für rein. Selbst wenn das Gestell durch Umlegen zum Sitzen gebraucht werden könnte (nach Kelim XXII, 5), ist es doch nicht verunreinigungsfähig, da dies kein passender Sitz für eine Braut wäre. Aber auch wenn ein Behältnis zurückblieb (Note 84), kann es nach R. Jehuda nicht unrein werden, denn die Hauptbestimmung des Sessels ist, zum Sitzen zu dienen; als Behältnis dient er nur nebenbei (Kelim XXII, 7).
Auch das Untergestell eines Stuhles. Das vom Handwerker gebracht wurde und niemals mit einem Sitze verbunden war (Tosephta Kelim B. batra I, 12).
ist verunreinigungsfähig. Während nach Bet-Schammai nur das מלבן, das vom fertigen Stuhl übrig geblieben, nachdem der Sitz weggenommen ist, als verunreinigungsfähig gilt.
den man in einen Backtrog. עריבה, (syr. ܥܳܪܒܳܐ) Backtrog, Mulde. Es gab deren sehr große, vgl. Kelim XXIV, 3.
eingesetzt hat. Um die zum Kneten nötigen Gegenstände darauf zu legen.
erklären Bet-Schammai für verunreinigungsfähig. Als מדרס (Note 85); denn da der Stuhl vorher מדרס war, so kann er durch dessen Einsetzung in den Backtrog nicht dem Backtrog gleich werden.
Bet-Hillel aber erklären ihn für rein. Er kann nicht als מדרס unrein werden; denn er ist jetzt dem Backtrog gleich, der, weil zu einem andern Gebrauche bestimmt, nicht als מדרס unrein werden kann.
Auch der am Backtrog selbst angebrachte (Stuhl ist verunreinigungsfähig. Während nach Bet-Schammai nur der Stuhl מדרס werden kann, der vorher als Sitz gedient hat (vgl. Note 88).